Vom Rest des Umzugs von gestelzten Phrasen und aufgeblähtem Unverstand habe ich nichts mehr mit bekommen. Das ganze närrische Treiben ging mich schon vorher nichts an, aber als ich diese Wendung las, versank der ganze Faschingsspuk endgültig im Konfettiregen: „aus der Binnensicht, aus der lokalen Perspektive des Gehirns“ … Wie denkt sich einer das, dass er, der Sehende, sieht, wie das Hirn sieht, und zwar nicht nur, was er wohl ohnehin kaum sähe, von außen, sondern von innen, sodass er sähe, wie und was das Hirn sieht?
Ein Höhepunkt des Zerebralismus! Für gewöhnlich werfen die Hirnfetischisten ja nur mit der ollen Kamelle um sich, dass sie nicht nur denken, dass sie mit dem Hirn denken, sondern dass sie denken, dass das Hirn denkt. Hier aber will einer gar das Hirn sehen lassen. Und damit nicht genug, er meint womöglich, sagen zu können, was das Hirn sieht, wie also etwas aussieht, wenn das Hirn es sieht: Perspektive des Gehirns. Darauf einen Tusch!
Soll man fragen, womit der Herr Hirnbesitzer für gewöhnlich sieht? Mit den Augen, dem Herzen, dem Knie? Und ob er meint, dass, falls sein Sinnesorgan für Lichtwahrnehmung die Augen sind, dass diese seine Augen etwas sähen, was er nicht sähe? Dass sie, anders gesagt eine Perspektive hätten, die er, unterschieden von seiner eigenen, einnehmen könne oder nicht? Soll man ihn weiters fragen ob er, der doch sicher das Hirn fürs Kontrollzentrum hält, dem die Augen unterstellt sind, nicht bereit wäre zu sagen, dass er das, was er sieht, im Hirn sieht? (Als ob — wird man, um des Argumentes willen, nicht hinzufügen — das Hirn ein Lichtspieltheater wäre, in dem bewegte Bilder vorgeführt würden.) Dann kann man ihn des weiteren fragen, ob er, der dieser Vorstellung von Bildern im Kopf, näherhin: im Hirn, anhängt, ob er, der Sehende, denn meint, dass sein Hirn, wenn er etwas sieht, auch etwas sieht und ob es vielleicht sogar etwas sehen kann, was er nicht sieht? Ob somit die Rede von der Sichtweise des Gehirns nicht eher ein Gedankenfurz ist, weil die Zerebralperspektive ohnedies notwendigerweise mit der dessen, der sieht, zusammenfällt?
Welch lustige Idee, es gäbe aus der Sicht des Gehirns etwas zu sehen, was der, dessen Schädel das Ding bewohnt, nicht sieht! Was sich dabei dann alles abspielen mag! Vielleicht sieht das Hirn nicht nur, es hört und riecht und schmeckt auch, es spürt womöglich gar, ja es bewegt sich und spaziert herum, ohne dass der Gliedermann, der am Hirn hängt, sich rührt und etwas davon merkt. Das Hirn als Paralleluniversum seiner selbst, das ist doch mal was. Und warum dabei stehen bleiben? Vielleicht denkt das Hirn etwas, von dem nicht nur sein Träger, sondern es selbst nichts weiß? Ein ungeahntes Gespenst mag in des Menschen Zentralnervensystem herumklabautern und dort seine Kobolzen schießen, dass nur so seine Art hat. Und wer sagt, dass dieser Hirngeist nicht wieder seinen eigenen Spuk hat, der hinter seinem Rücken durch Mark und Bein geht?
Ein zweites Gesicht ist nichts gegen diese karnevaleske Multiplikation: ein Mensch denkt, dass sein Hirn denkt, dass sein Geist denkt, dass usw. usf. Aber nach dem Narrentreiben kommt zum Glück der Aschermittwoch, man wird wieder nüchtern und die Zeit des groben Unfugs ist, für diesmal wenigstens, wieder vorbei. Nur die echten Deppen bleiben, was sie immer waren.
Ein Höhepunkt des Zerebralismus! Für gewöhnlich werfen die Hirnfetischisten ja nur mit der ollen Kamelle um sich, dass sie nicht nur denken, dass sie mit dem Hirn denken, sondern dass sie denken, dass das Hirn denkt. Hier aber will einer gar das Hirn sehen lassen. Und damit nicht genug, er meint womöglich, sagen zu können, was das Hirn sieht, wie also etwas aussieht, wenn das Hirn es sieht: Perspektive des Gehirns. Darauf einen Tusch!
Soll man fragen, womit der Herr Hirnbesitzer für gewöhnlich sieht? Mit den Augen, dem Herzen, dem Knie? Und ob er meint, dass, falls sein Sinnesorgan für Lichtwahrnehmung die Augen sind, dass diese seine Augen etwas sähen, was er nicht sähe? Dass sie, anders gesagt eine Perspektive hätten, die er, unterschieden von seiner eigenen, einnehmen könne oder nicht? Soll man ihn weiters fragen ob er, der doch sicher das Hirn fürs Kontrollzentrum hält, dem die Augen unterstellt sind, nicht bereit wäre zu sagen, dass er das, was er sieht, im Hirn sieht? (Als ob — wird man, um des Argumentes willen, nicht hinzufügen — das Hirn ein Lichtspieltheater wäre, in dem bewegte Bilder vorgeführt würden.) Dann kann man ihn des weiteren fragen, ob er, der dieser Vorstellung von Bildern im Kopf, näherhin: im Hirn, anhängt, ob er, der Sehende, denn meint, dass sein Hirn, wenn er etwas sieht, auch etwas sieht und ob es vielleicht sogar etwas sehen kann, was er nicht sieht? Ob somit die Rede von der Sichtweise des Gehirns nicht eher ein Gedankenfurz ist, weil die Zerebralperspektive ohnedies notwendigerweise mit der dessen, der sieht, zusammenfällt?
Welch lustige Idee, es gäbe aus der Sicht des Gehirns etwas zu sehen, was der, dessen Schädel das Ding bewohnt, nicht sieht! Was sich dabei dann alles abspielen mag! Vielleicht sieht das Hirn nicht nur, es hört und riecht und schmeckt auch, es spürt womöglich gar, ja es bewegt sich und spaziert herum, ohne dass der Gliedermann, der am Hirn hängt, sich rührt und etwas davon merkt. Das Hirn als Paralleluniversum seiner selbst, das ist doch mal was. Und warum dabei stehen bleiben? Vielleicht denkt das Hirn etwas, von dem nicht nur sein Träger, sondern es selbst nichts weiß? Ein ungeahntes Gespenst mag in des Menschen Zentralnervensystem herumklabautern und dort seine Kobolzen schießen, dass nur so seine Art hat. Und wer sagt, dass dieser Hirngeist nicht wieder seinen eigenen Spuk hat, der hinter seinem Rücken durch Mark und Bein geht?
Ein zweites Gesicht ist nichts gegen diese karnevaleske Multiplikation: ein Mensch denkt, dass sein Hirn denkt, dass sein Geist denkt, dass usw. usf. Aber nach dem Narrentreiben kommt zum Glück der Aschermittwoch, man wird wieder nüchtern und die Zeit des groben Unfugs ist, für diesmal wenigstens, wieder vorbei. Nur die echten Deppen bleiben, was sie immer waren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen