Aus queer.de: „Edie Windsor hat es im Alter von 84 Jahren erstmals auf die "Person of the Year"-Liste
geschafft: Die New Yorkerin hatte im Sommer ihren größten Erfolg
erzielt, als der oberste Gerichtshof sie zur Siegerin im Fall 'United
States versus Windsor' erklärte.
Sie hatte geklagt, weil sie nach dem Tod ihrer Ehefrau 363.000 Dollar
Erbschaftssteuern an Washington abführen sollte – als Heterosexuelle
hätte sie aber nichts zahlen müssen. Die Höchstrichter entschieden, dass
es sich bei dieser Ungleichbehandlung um eine verfassungswidrige
Diskriminierung handelte und damit der LGBT-Bewegung in den USA einer
ihrer größten Siege beschert."
Wieso
es eigentlich ein Sieg (noch dazu einer der größten) der LGBT-Bewegung
in den USA ist, wenn eine stinkreiche Greisin sich über eine
Viertelmillion Euro an Steuern erspart, verstehe ich nicht. Besteht denn
die ominöse „community" nur aus Superreichen? Warum um Himmels willen
sollten Schwule (oder Lesben), die nichts oder nicht viel zu vererben
haben, mit einem solchen „Sieg" des Eigennutzes über den Fiskus
solidarisieren?
Längst
schien die Verbürgerlichung der Homo-Bewegung gar nicht mehr zu
überbieten, weil das ganze Gleichstellungs-Getue sich ja immer wieder
bloß als Feilschen um wirtschaftliche Vorteile für
Mittelklasse-Lesbenundschwule herausgestellt hat. Doch dass nun gar eine
Millionärin, die von ihrem unverdienten Vermögen (die Familie ihrer
Frau hatte es mit Essiggurken erwirtschaftet) keinen Cent an die
Gesellschaft abgeben will, von interessierten Kreisen zur Heldin erklärt
wird, sprengt dann doch noch einmal den Rahmen des Obszönen.
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