Staatsphobie? So benannt klingt die Ablegnung des Staates nach einer Krankheit oder zumindest einer Störung des Gemütshaushaltes. Jedenfalls nicht nach einer durchdachten Entscheidung, sondern nach einem irrationalen Affekt. Warum aber spricht, wer so spricht, nicht auch gleich von Unterdrückungsphobie, von Ausbeutungsphobie, von Gewaltphobie. von Unrechtsphobie, von Kriegsphobie, von Umweltzerstörungsphobie, von Verdummungsphobie? Das wäre nur konsequent, aber dann fiele wohl ins Auge, wie absurd diese Redeweise ist. Die Verwerfung der Staatlichkeit zu pathologisieren und als anarchistische Marotte abzuwerten, wäre dann allzu leicht als Symptom einer Zwangsstörung von Autoritätseuphorikern mit Freiheitsphobie und Unterwerfungsmanie zu diagnostizieren.
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