Keineswegs beginnt, wie manche sagen, der Glaube dort, wo das Wissen endet. Glaube ist kein Wissensersatz. Vielmehr setzt Wissen Glauben voraus und hat Glauben zur bleibenden Grundlage.
Wissen setzt Glauben voraus: Nicht nur, weil man, um zu begründeten Annahmen zu gelangen, unbegründete Annahmen machen muss (sei es explizit oder implizit), sondern auch, weil man vor allem Annehmen und Meinen schon ein Vertrauen in die Möglichkeit und Wirklichkeit von Wahrheit haben muss. Ein Grundvertrauen, ohne dass menschliches Dasein nicht oder nur als geistig und wohl auch seelisch gestörtes möglich ist. Ohne dieses existenzielle Verhältnis zur Wahrheit, ohne das „gläubige“ (soll heißen: nicht Im Voraus begründbare, sondern immer schon alles gründende) Vertrauen darauf, dass es möglich ist, andere zu verstehen und von ihnen verstanden zu werden und sich wahrhaftig über Sachverhalte (und deren Wertung) auszutauschen, wäre jede Versuch des Verstehens und der Verständigung zum Scheitern verurteilt und in sich sinnlos.
Und nicht einmal dieses Scheitern könnte dann erfahren und verstanden werden. Denn wenn es grundsätzlich unmöglich wäre, zu verstehen, wie es sich in Wahrheit mit etwas verhält, und unmöglich, das, was ich für wahr halte, anderen mitzuteilen (und sie vielleicht sogar zu überzeugen), gäbe es keinen Unterschied zwischen gelingender und misslingender Kommunikation, zwischen richtigen und falschen Wahrnehmungen, Erklärungen, Wertungen. Alles wäre gleicht wahr und unwahr, und es wäre auch zugleich wahr und unwahr, dass alles zugleich und unwahr ist … Alles Denken und Reden wäre somit sinnlos.
Offensichtlich ähnelt die grundsätzliche, lebensnotwendige Offenheit gegenüber der Wahrheit, die das Glauben ausmacht, dem Glauben im religiösen Sinne. Auch der Gläubige hält nicht einfach etwas für wahr, sondern vor allem vertraut er, sehr allgemein gesagt, auf eine „höhere Macht“, er baut seine Existenz darauf und leitet die Angemessenheit seines Tun und Lassens davon ab. Man könnte sagen, dass im bewussten religiösen Glauben das unbewusste Glauben zu sich kommt.
Wenn von Glauben und Wissen die Rede ist, muss auch von Täuschung und Irrtum, Irrglauben und Aberglauben und nicht zuletzt vom Zweifeln die Rede sein. Zweifeln erlaubt es, vermeintliches Wissen von echtem Wissen zu unterscheiden. Der Zweifel kündigt sozusagen den Glauben (zumindest teilweise) auf, ermöglicht es sodann, zu bestätigen oder zu verwerfen und führt so zu neuem, besserem Glauben. Oder eben, anders gesagt, zu nicht in Frage gestelltem Wissen. Bis neue Zweifel kommen.
Begründetes Für-wahr-Halten setzt unbegründetes Für-wahr-Halten voraus, aber auf der Grundlage des Für-wahr-Haltens eines berechtigten Für-wahr-halten-Könnens. Das ist aus meiner Sicht das Verhältnis von Wissen und Glauben.
Wissen setzt Glauben voraus: Nicht nur, weil man, um zu begründeten Annahmen zu gelangen, unbegründete Annahmen machen muss (sei es explizit oder implizit), sondern auch, weil man vor allem Annehmen und Meinen schon ein Vertrauen in die Möglichkeit und Wirklichkeit von Wahrheit haben muss. Ein Grundvertrauen, ohne dass menschliches Dasein nicht oder nur als geistig und wohl auch seelisch gestörtes möglich ist. Ohne dieses existenzielle Verhältnis zur Wahrheit, ohne das „gläubige“ (soll heißen: nicht Im Voraus begründbare, sondern immer schon alles gründende) Vertrauen darauf, dass es möglich ist, andere zu verstehen und von ihnen verstanden zu werden und sich wahrhaftig über Sachverhalte (und deren Wertung) auszutauschen, wäre jede Versuch des Verstehens und der Verständigung zum Scheitern verurteilt und in sich sinnlos.
Und nicht einmal dieses Scheitern könnte dann erfahren und verstanden werden. Denn wenn es grundsätzlich unmöglich wäre, zu verstehen, wie es sich in Wahrheit mit etwas verhält, und unmöglich, das, was ich für wahr halte, anderen mitzuteilen (und sie vielleicht sogar zu überzeugen), gäbe es keinen Unterschied zwischen gelingender und misslingender Kommunikation, zwischen richtigen und falschen Wahrnehmungen, Erklärungen, Wertungen. Alles wäre gleicht wahr und unwahr, und es wäre auch zugleich wahr und unwahr, dass alles zugleich und unwahr ist … Alles Denken und Reden wäre somit sinnlos.
Offensichtlich ähnelt die grundsätzliche, lebensnotwendige Offenheit gegenüber der Wahrheit, die das Glauben ausmacht, dem Glauben im religiösen Sinne. Auch der Gläubige hält nicht einfach etwas für wahr, sondern vor allem vertraut er, sehr allgemein gesagt, auf eine „höhere Macht“, er baut seine Existenz darauf und leitet die Angemessenheit seines Tun und Lassens davon ab. Man könnte sagen, dass im bewussten religiösen Glauben das unbewusste Glauben zu sich kommt.
Wenn von Glauben und Wissen die Rede ist, muss auch von Täuschung und Irrtum, Irrglauben und Aberglauben und nicht zuletzt vom Zweifeln die Rede sein. Zweifeln erlaubt es, vermeintliches Wissen von echtem Wissen zu unterscheiden. Der Zweifel kündigt sozusagen den Glauben (zumindest teilweise) auf, ermöglicht es sodann, zu bestätigen oder zu verwerfen und führt so zu neuem, besserem Glauben. Oder eben, anders gesagt, zu nicht in Frage gestelltem Wissen. Bis neue Zweifel kommen.
Begründetes Für-wahr-Halten setzt unbegründetes Für-wahr-Halten voraus, aber auf der Grundlage des Für-wahr-Haltens eines berechtigten Für-wahr-halten-Könnens. Das ist aus meiner Sicht das Verhältnis von Wissen und Glauben.
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