Freitag, 18. Februar 2022

Balken und Splitter (65)

Die Voreingenommenheit gegenüber Russland, die so viele besorgte Russlandfreunde derzeit beklagen, könnte freilich schon auch ein kleines bisschen damit zu tun haben, dass die Russländische Föderation (wie vor ihr die Sowjetunion und bereits das Zarenreich) die unangenehme Angewohnheit hat, in ihre Nachbarländer einzumarschieren.

Man mag ja an der NATO und „dem Westen“ allerhand auszusetzen haben, man könnte aber schon auch mal erwähnen, dass Russland eine Diktatur ist, Diktaturen unterstützt und eine imperialistische Außenpolitik betreibt, inklusive brutaler Militärseinsätze.

Wenn Russland so stark ist, wie es behauptet, wovor fürchtet es sich dann? Dass beispielsweise Lettland es überfällt und erobert?

Wie kann man sich davor fürchten, dass Russland die Ukraine überfällt, wenn doch der Überfall bereits vor acht Jahren stattgefunden hat? In den acht Jahren hat „der Westen“ übrigens trotz all seiner angeblichen „Interessen“ nichts unternommen hat, um der moskowitischen Diktatur die Stirn zu bieten, die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen und Folter und Mord in den russisch kontrollierten Gebieten (Krim, „Volksrepubliken“) endlich zu unterbinden.

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