Die Zeit war reif für die Wiederentdeckung James Baldwins als einem der bedeutendsten, wenn auch nicht besten amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Ich weiß gar nicht, was mich mehr stört: der oberleherinnenhafte Gestus Sigrid Löfflers oder ihr schmerzlich deplatzierter Dativ.
Mittwoch, 28. Juli 2021
Dienstag, 20. Juli 2021
„… hat er über die Jahre eine ganz eigene Erzählweise kultiviert und eine Exzentrik, die wunderbar in unsere unaufgeräumte Gegenwart passt …“
Na bitte, das ist doch unfreiwilligerweise eine schöne Begründung, warum ich derlei nicht lesen möchte. Was in eure Gegenwart passt, geht mich nichts an; ich läse lieber Unpassendes, Unangepasstes, solches, das dem, was ihr Gegenwart nennt (das Getöse und Getue des Aktuellen), ganz und gar entgegen ist.
Sonntag, 18. Juli 2021
Hochwassernotizen
Selbstverständlich ist das tödliche und zerstörerische Hochwasser eine „Verschwörung“. Was denn sonst? Die Verschwörung heißt Marktwirtschaft alias Kapitalismus. Erstens als Ursache: Der Klimawandel ist eine Folge eines Wirtschaftens, das hemmungslosen Raubbau an natürlichen Ressourcen betreibt. Zweitens als Unmöglichkeit, den Folgen zu entgehen: Die Versiegelung der Böden (Asfalt, Beton) und die Denaturierung der Gewässer lässt das Wasser, wenn es denn plötzlich und in rauen Mengen kommt, als unbändige Elementargewalt in die Zivilisation eingreifen.
Es ist Gratismut, sich jetzt über Spinner lustig zu machen, die hinter Starkregen und Hochwasser wieder den und den Drahtzieher vermuten. Der wirkliche Drahtzieher heißt schlicht Gesellschaft, und der Fokus auf die Spinner soll davon ablenken, dass es sich bei solchen Katastrophen nicht einfach um unvermeidliche Naturereignisse (wie Erdbeben und Vulkanausbrüche) handelt, sondern wesentlich auch um Folgen von menschlichem Handeln.
Hochwasserfernsehbilder: Ich sehe (und höre) Reporterinnen, Bürgermeisterinnen, Anwohnerinnen. Aber unter den Rettungskräften, Feuerwehr, THW, Katastrophenschutz usw. sehe ich keine einzige Frau. Das sind sicherlich subjektive Eindrücke. Aber vielleicht sagen die Bilder doch etwas über Feminismus und Realität. Und ich sehe übrigens keine „Masken“. Stattdessen übernachten z. B. Leute aus verschiedenen Haushalten miteinander in Turnhallen. Auch das mögen zufällige Eindrücke seien. Oder es gilt: Wenn die Realität zuschlägt, ist keine Zeit für solchen Firlefanz wie „Corona“.
Hochwasserfernsehbilder: Ich sehe (und höre) Reporterinnen, Bürgermeisterinnen, Anwohnerinnen. Aber unter den Rettungskräften, Feuerwehr, THW, Katastrophenschutz usw. sehe ich keine einzige Frau. Das sind sicherlich subjektive Eindrücke. Aber vielleicht sagen die Bilder doch etwas über Feminismus und Realität. Und ich sehe übrigens keine „Masken“. Stattdessen übernachten z. B. Leute aus verschiedenen Haushalten miteinander in Turnhallen. Auch das mögen zufällige Eindrücke seien. Oder es gilt: Wenn die Realität zuschlägt, ist keine Zeit für solchen Firlefanz wie „Corona“.
Das Erstaunliche ist, dass die Menschen erstaunt sind, dass sie einander selbstlos helfen. Ja, was denn sonst?
Mit einem Bruchteil der Einsatzbereitschaft von Inländern für Inländer im Katastrophenfall könnte man die Katastrophe der Flüchtlingslager an der EU-Außengrenze ruckzuck beseitigen. Ich sag’s bloß.
Mit einem Bruchteil der Einsatzbereitschaft von Inländern für Inländer im Katastrophenfall könnte man die Katastrophe der Flüchtlingslager an der EU-Außengrenze ruckzuck beseitigen. Ich sag’s bloß.
Laschet hat gelacht. Das ist ja nun das Letzte ―
was ich ihm vorwerfen würde.
Warum hätte er nicht lachen sollen? Weil Steinmeier, der Bundesbetroffenheitsbeauftragte, gerade laberte? Weil nur Aufräumungshelfer lachen dürfen (die tun's)? Weil Politiker sich im Katrastrophenfall wie Tagesschausprecher auf einer Beerdigung aufführen müssen?
Laschet darf lachen. Jeder darf lachen. Auch in traurigen Zeiten. Lachen ist menschlich. Lachen tut gut. Lachen hilft.
Aber nein, halb Deutschland, und die Kellerlacher von der SPD vorneweg, verwandelt sich in einen kollektiven sich in Jorge von Burgos (siehe „Name der Rose“) und sprühen lieber Gift und Galle, als ungekünstelte Menschlichkeit zuzulassen.
Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich lieber nicht, dass der neoliberale Laschet (oder Scholz oder Baerbock) ans Ruder kommt. Aber ich erlaube jedem Politiker, ein Mensch zu sein statt eines roboterhafter Seriositätsdarstellers, der seine Emotionen und Expressionen nach Bedarf der Medien kontrollieren kann.
Laschet hat sich schon entschuldigt. Siehste, das werfe ich ihm vor.
Laschet darf lachen. Jeder darf lachen. Auch in traurigen Zeiten. Lachen ist menschlich. Lachen tut gut. Lachen hilft.
Aber nein, halb Deutschland, und die Kellerlacher von der SPD vorneweg, verwandelt sich in einen kollektiven sich in Jorge von Burgos (siehe „Name der Rose“) und sprühen lieber Gift und Galle, als ungekünstelte Menschlichkeit zuzulassen.
Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich lieber nicht, dass der neoliberale Laschet (oder Scholz oder Baerbock) ans Ruder kommt. Aber ich erlaube jedem Politiker, ein Mensch zu sein statt eines roboterhafter Seriositätsdarstellers, der seine Emotionen und Expressionen nach Bedarf der Medien kontrollieren kann.
Laschet hat sich schon entschuldigt. Siehste, das werfe ich ihm vor.
Mittwoch, 14. Juli 2021
Glosse LXXXV
Cannes: Heimische Filme begeistern. Das wären dann französische. Denn Cannes liegt in Frankreich, dort sind französische Filme heimisch, nicht die (von der Zeitung gemeinten) österreichischen. Aber das werden gewisse Einheimische wohl nie kapieren, dass heimisch in jedem Land etwas anderes bedeutet.
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