Der
Denkfehler ist, dass die absolute Zahl an „Corona-Toten“ in
einem Land nichts besagt. Man muss sie in Relation zur Bevölkerung
und deren „normaler“ Sterblichkeit setzen. Manche machen Schweden
derzeit seine, wie es heißt, viereinhalbtausend „Corona-Toten“
zum Vorwurf (und führen sie auf die nicht-repressive Politik
zurück). Nun verzeichnet aber Schweden jedes Jahr über 90.000
Todesfälle, das sind mehr als 7.500 im Monat (bei gleicher
Verteilung, die unwahrscheinlich ist), in zwei Monaten also 15.000
Tote. Die entscheidende Frage ist, ob die 4.500 Verstorbenen, die
irgendwann mit dem unspezifischen Drosten-Test positiv getestet waren
(und die, egal, ob sie nun an Covid-19 verstarben oder nur „mit
SARS-CoV-2“ als „Coronatote“ gezählt werden) denn überhaupt
zu den „normalen“ Toten dazukommen oder ob sie, statistisch, in
der erwartbaren Gesamtzahl enthalten sind. Ob es, mit anderen Worten,
eine Übersterblichkeit gibt.
Um
es an einen Phantasiebeispiel zu erklärn: Angenommen, in einer Stadt
sterben monatlich 20 Menschen. Ein Verrückter tötet in einem
bestimmten Monat zehn Menschen. Liegt die Zahl der Todesfälle nun
bei 30? Oder hat der Mörder aus irgendeinem Wahn heraus seine Opfer
unter denen gesucht, die bereits im Sterben lagen? Dann bleibt die
Zahl 20. Nun darf selbstverständlich niemand Sterbende töten und es
wäre alles Vernünftige zu tun, die Morde zu verhindern. Ob dazu
gehört, die ganze Bevölkerung der Stadt wegzusperren, ist eine
andere Frage. (Eher nicht.)
Menschen
sind sterblich. Ärzte sind nicht allmächtig. Und es ist nicht
„zynisch“ festzuhalten, dass die meisten „Coronatoten“
schwere Vorerkrankungen und ein hohes Alter hatten, also „sowieso“
gestorben wären. Das ist schlicht die Wirklichkeit. An irgendetwas
stirbt man immer. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen und
Freude ist der Tod selbstverständlich so oder so etwas ganz anderes
als Statistik. Nur darf man das eine, die mögliche persönliche
Angst vor dem Sterben, und das andere, die Tatsache, dass gestorben
wird, nicht durcheinander bringen und schon gar nicht politische
Schlüsse aus dem Durcheinander ziehen
Hygiene
und ein rücksichtsvoller Umgang miteinander sind völlig unabhängig
von Seuchen anzuraten. Auch besonderer Schutz für besonders
Gefährdete. Aber die außerhalb Schwedens herrschende völlig
hysterische Haltung zur Verbreitung des Corona-Virus und deren
Folgen, die mediale Panikmache und der Staatsterror stehen in keinem
Verhältnis zu Bedrohung und Realität.
Die
Zahl von 4.500 „Coronatoten“ in Schweden besagt, wie gesagt, für
sich genommen gar nichts und darum auch nichts gegen Schwedens
„Sonderweg“. Erst wenn die Statistiker irgendwann 2021/22 für
das Jahr 2020 eine erhebliche Übersterblichkeit (und in den
restriktiv verfahrenden Ländern eine deutliche Untersterblichkeit!)
feststellen werden, gäbe es nachträglich möglicherweise Grund zu
Vorwürfen an Schwedens Politiker.
Bis
dahin darf die schwedische Vorgangsweise als vernünftig, maßvoll
und gesundheitspolitisch wirkungsvoll betrachtet werden.