Sowohl Papst Johannes Paul II. als auch Benedikt XVI. haben sich mit dem Problem der Migration beschäftigt, aber viel mehr noch Papst Franziskus, der gesagt hat, dass es für jeden Einzeln angesichts der Not der Migranten nicht nur eine Gelegenheit, sondern eine moralische Verpflichtung sei, zu helfen. Ich habe gehört, dass die Antwort, die die katholische Kirche in Europa darauf gibt, eine sehr weiche, seichte Antwort ist. In der Hinsicht ist es in Lateinamerika anders. Ich würde mir wünschen, dass die katholische Kirche in Europa in den Migranten einen Wert wahrnimmt und sie empfängt wie Jesus Christus. Denn in jedem Migranten ist Jesus. Außerdem sollten sich die Kirchen in Europa angesichts der Migration für ein Politikverständnis einsetzen, dass auch diese neue Entwicklung wertschätzt. Diesen Übergang, demographisch gesehen, von einer rein nationalstaatlichen Gesellschaft zu einer Gesellschaft, in der Migranten auf Dauer eine wichtige Rolle spielen werden.
(Alexandra Mantler vom ORF:) Auf den Hinweis, es sei aber nun einmal ein Fakt, dass viele Menschen in Europa, auch Christinnen und Christen, Skepsis und Angst empfinden würden angesichts von Flüchtlingsströmen und Zuwanderung, Stichwort: Wir können doch nicht alle aufnehmen! Was sollen wir tun, meint Pater [sic] Alejandro Solalinde:
Diese Frage hätten sich die Europäer früher stellen sollen, nämlich in dem Augenblick, als Europa sich in Afrika eingemischt hat und dort während der Kolonialzeit und auch danach eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat. Und jetzt plötzlich, wenn diese Menschen vor der eigenen Tür stehen, dann will man davon nichts mehr wissen? Das hätte sich Europa früher überlegen müssen. (…) Jetzt ist es für solche Überlegungen zu spät. (…)
Die Welt befindet sich in einem Zustand der Auflösung auf Grund der Krise des Kapitalismus, die in alle Lebensbereiche hineinwirkt. Selbst die Kirche befindet sich in dieser Krise. Angesichts dieses Zustandes ist es zu wenig, nur oberflächlich ein Pflaster über einen teil der Wunde zu kleben, sondern wir brauchen einen umfassenden chirurgischen Eingriff ins Weltsystem. Es geht nicht nur darum, ein paar kleine Reformen in Bezug auf den Umgang mit den Migranten zu unternehmen, sondern das ganze System muss verändert werden. Wir müssen die Achsen der Welt verändern. Das beginnt damit, dass wir Gott als den Gott des Lebens wahrnehmen und den Menschen in den Mittelpunkt rücken — und nicht den Markt und das Geld. Es geht nicht darum, das Finanzkapital besser zu regulieren, sondern das Kapital überhaupt dafür einzusetzen, diese entscheidende Achse, nämlich das menschliche Leben, weiter zu fördern und voranzubringen.
(Alexandra Mantler vom ORF:) Auf den Hinweis, es sei aber nun einmal ein Fakt, dass viele Menschen in Europa, auch Christinnen und Christen, Skepsis und Angst empfinden würden angesichts von Flüchtlingsströmen und Zuwanderung, Stichwort: Wir können doch nicht alle aufnehmen! Was sollen wir tun, meint Pater [sic] Alejandro Solalinde:
Diese Frage hätten sich die Europäer früher stellen sollen, nämlich in dem Augenblick, als Europa sich in Afrika eingemischt hat und dort während der Kolonialzeit und auch danach eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat. Und jetzt plötzlich, wenn diese Menschen vor der eigenen Tür stehen, dann will man davon nichts mehr wissen? Das hätte sich Europa früher überlegen müssen. (…) Jetzt ist es für solche Überlegungen zu spät. (…)
Die Welt befindet sich in einem Zustand der Auflösung auf Grund der Krise des Kapitalismus, die in alle Lebensbereiche hineinwirkt. Selbst die Kirche befindet sich in dieser Krise. Angesichts dieses Zustandes ist es zu wenig, nur oberflächlich ein Pflaster über einen teil der Wunde zu kleben, sondern wir brauchen einen umfassenden chirurgischen Eingriff ins Weltsystem. Es geht nicht nur darum, ein paar kleine Reformen in Bezug auf den Umgang mit den Migranten zu unternehmen, sondern das ganze System muss verändert werden. Wir müssen die Achsen der Welt verändern. Das beginnt damit, dass wir Gott als den Gott des Lebens wahrnehmen und den Menschen in den Mittelpunkt rücken — und nicht den Markt und das Geld. Es geht nicht darum, das Finanzkapital besser zu regulieren, sondern das Kapital überhaupt dafür einzusetzen, diese entscheidende Achse, nämlich das menschliche Leben, weiter zu fördern und voranzubringen.
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