Er schloß sich keiner der Parteien an, die gegen das Bestehende anrannten, um sich des Bestehenden zu bemächtigen. Das Parteiwesen, das mit seinem fiktiven Zusammenschluß das natürliche Zueinanderkommen und Miteinanderwirken, die natürlichen Verbände der Menschen verdrängt, erschien ihm als des verrotteten Staatswesen verrottetster Teil. Staatsbürokratie und Parteibürokratie, Regierungsdemagogie und Parlamentsdemagogie gehörten vor seinen Augen zusammen. Den Staat erkannte er als ein Gebilde des Zwangs und der Gewalt, an dessen Erhaltung alle Parteien interessiert waren, auch die ihn zu bekämpfen vorgaben; auch die Partei, die sich die sozialistische nannte und die in Wahrheit nur aus aus den Proletariern des kapitalistischen Betriebs Staatsproletarier, aus allen Menschen Wirtschaftsbeamte des Staates machen wollte.
Martin Buber über Gustav Landauer
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