Eines dieser Wörter, die es gar nicht geben dürfte, weil sie so dumm und hässlich sind, an denen Immobilienmakler und Immobilienmaklerinnen aber anscheinend einen Narren gefressen haben: Masterbad.
Donnerstag, 29. Mai 2014
Glosse XI
Wenn Journalisten nicht einmal mehr ihre Berufsbezeichnung richtig aussprechen können, was kann man dann von diesen Leuten noch erwarten? Von Norden her — mittwochs im NDR-Medienmagazin „Zapp“ immer wieder zu hören — breitet sich die Unsitte aus, von Dschornalisten und Dschornalismus zu plappern. „Schur!“, möchte man schreien. „Schurnalismus, wie in Schafschur und Schurwolle!“
Glosse X
Zum hundertausendsten Mal: Er heißt nicht Kokoschka, sondern Kokoschka. Warum weigert man sich in Deutschland so hartnäckig, zur Kenntnis zu nehmen, dass alle tschechischen Namen auf der ersten Silbe beton werden? Darum heißt es auch Janáček und nicht Janáček. Der Akzent zeigt dabei eine Längung an, nicht die Betonung.
Glosse IX
Ich hoffe, ... dass es anschließend gelingt, eine nach vorn gerichtete
Atmosphäre vorzufinden. (Steinmeier) Die offizielle Außenpolitik der
BRD vielsagend auf den Punkt gebracht.
Sonntag, 18. Mai 2014
Kirche oder Glück?
Ein Verlag bewirbt ein Buch mit dem Satz: „Das Zölibat stellte [Autorennname] vor die Wahl zwischen katholischer Kirche und dem Glück mit Frau und Kind.“ Hier ist alles falsch. Zunächst das Genus des Wortes Zölibat: das ist nämlich männlich. Sodann wurde der Priester vor keine Wahl gestellt, sondern er hatte ein Versprechen gegeben und brach es. Und schließlich lautet die Alternative nicht „Kirche“ oder „Glück mit Frau und Kind“, sondern „Treue zu dem Gott gegeben Versprechen, sich ganz dem Dienst an der Gemeinschaft der Gläubigen zu weihen“ versus „Geilheit und Spießerglück“.
Ginge es nach mir — aber ich habe in der römisch-katholischen Kirche ja leider nichts zu sagen, schon weil ich ihr nicht angehöre —, würden Priester, die wiederholt oder gar institutionell ihr Zölibatsversprechen brechen, kastriert. Für ihre Kebsweiber fände ich, streng nach altjüdischem Brauch, die Steinigung nicht unangemessen.
Leider ist in der real existierenden Kirche das Reinlichkeitsbedürfnis weniger streng ausgeprägt als bei mir. Lieber stilisiert man irgendwelche willkürlichen Missbrauchsvorwürfe zu „Missbrauchsfällen“ um, zahlt horrende Summen den selbsternannten Opfern und ramponiert so das weiter das öffentliche Bild des katholischen Klerikers, als dass man konsequent gegen diejenigen Geistlichen vorginge, die tatsächlich einen unwürdigen Lebensstil pflegen, indem sie sich der Hurerei ergeben.
Es müsste ja nicht gleich Kastration und Steinigung sein. Aber ein Ausmisten täte not. Es gab gute Gründe, warum in der westlichen Kirche vor tausend Jahren die Ehelosigkeit auch für gewöhnliche Weltgeistliche (und nicht nur, wie in der östlichen, nur für Mönche und Bischöfe) vorgeschrieben wurde. Das war ein Schritt der „Entweltlichung“ des Klerus, ein Schnitt, der heute, unter mehrmals geänderten gesellschaftlichen Bedingungen, wieder dringend notwendig wäre.
Mit ihrer Verhimmelung von Ehe und Familie — die übrigens jeder Grundlage in der Botschaft und Lebensweise Jesu Christi entbehrt (vgl. u.a. Mt 10,37; 12,48ff.; 19,12) — hat sich die römisch-katholische Kirche freilich selbst in eine verzweifelte Lage gebracht: Man kann nicht einerseits das Heiraten und Kinderkriegen als Gott höchst wohlgefällig hinstellen, es aber andererseits gerade den Kirchenfunktionären verwehren. Da war der Apostel Paulus weiser: Er erlaubte Ehe und ehelichen Sex, aber nur als Notlösung, damit nicht Schlimmeres passiert. Die Menschen, die ohne Ehemann oder Ehefrau auskämen, seien aber besser dran.
Nun zwingt ja niemand jemanden, katholischer Priester zu werden und die freiwillige Verpflichtung zur Ehelosigkeit einzugehen. Niemandem, der sich für diesen Beruf entscheidet, ist es unbekannt, dass das Weihepriestertum seit Jahrhunderten den Zölibat zur Bedingung hat. Wenn sich jemand beschweren könnte, dann also nur die, die sagen: Ich konnte nicht Priester werden, weil ich nicht zölibatär leben wollte. Diejenigen aber, die die Verpflichtung eingegangen sind und dann später sagen: Nö, giltet nicht mehr, ich habe jetzt mal Lust, eine Frau zu vögeln, und die Kirche soll gefälligst ihre Vorschriften meinen Bedürfnissen anpassen — diese Versprechensbrecher sind schlicht Abschaum. Nicht weil sie sündigen, denn wir sind alle Sünder; sondern weil sie ihre Sünde zu einem Recht stilisieren.
Ist die Selbstgerechtigkeit solcher schwanzgesteuerten Armleuchter schon schwer erträglich, so geht die Widerlichkeit ihrer Bettgenossinnen über jeden Begriff. Man mag es ja noch verstehen, dass ein Mann, der an Heterosexualität leidet, den Versuchung, die die Gesellschaft überall aufbaut, in die Falle geht. Dass es aber Frauen gibt, die wissentlich mit einem katholischen Kleriker ficken, kann ich nicht begreifen Wie verkommen muss man sein, um davor nicht zurückzuschrecken? Und wie bodenlos unverschämt, in solchem Tun nicht nur ein Unrecht, sondern sogar ein Recht zu sehen? Zumindest eines, dass man eigentlich haben sollte, wenn die Kirche nicht so engstirnig wäre, verbindliche Regeln aufzustellen.
Neuerdings haben 24 Italienerinnen, die (laut kathpress) eine Beziehung zu einem Priester oder Ordensmann haben oder hatten oder haben wollen (!), an den Papst brieflich mit der Bitte gewandt, den Zölibat abzuschaffen. Ich weiß nicht, ob Franziskus sie einer Antwort würdigen wird. Sie würde im Kern sowieso nein lauten. Ich würde mir aber wünschen, darüber hinaus kämen noch die Wörter Sünde, Wortbruch, Ekel darin vor. Leider werde ich mit größter Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden. Einmal mehr.
Ginge es nach mir — aber ich habe in der römisch-katholischen Kirche ja leider nichts zu sagen, schon weil ich ihr nicht angehöre —, würden Priester, die wiederholt oder gar institutionell ihr Zölibatsversprechen brechen, kastriert. Für ihre Kebsweiber fände ich, streng nach altjüdischem Brauch, die Steinigung nicht unangemessen.
Leider ist in der real existierenden Kirche das Reinlichkeitsbedürfnis weniger streng ausgeprägt als bei mir. Lieber stilisiert man irgendwelche willkürlichen Missbrauchsvorwürfe zu „Missbrauchsfällen“ um, zahlt horrende Summen den selbsternannten Opfern und ramponiert so das weiter das öffentliche Bild des katholischen Klerikers, als dass man konsequent gegen diejenigen Geistlichen vorginge, die tatsächlich einen unwürdigen Lebensstil pflegen, indem sie sich der Hurerei ergeben.
Es müsste ja nicht gleich Kastration und Steinigung sein. Aber ein Ausmisten täte not. Es gab gute Gründe, warum in der westlichen Kirche vor tausend Jahren die Ehelosigkeit auch für gewöhnliche Weltgeistliche (und nicht nur, wie in der östlichen, nur für Mönche und Bischöfe) vorgeschrieben wurde. Das war ein Schritt der „Entweltlichung“ des Klerus, ein Schnitt, der heute, unter mehrmals geänderten gesellschaftlichen Bedingungen, wieder dringend notwendig wäre.
Mit ihrer Verhimmelung von Ehe und Familie — die übrigens jeder Grundlage in der Botschaft und Lebensweise Jesu Christi entbehrt (vgl. u.a. Mt 10,37; 12,48ff.; 19,12) — hat sich die römisch-katholische Kirche freilich selbst in eine verzweifelte Lage gebracht: Man kann nicht einerseits das Heiraten und Kinderkriegen als Gott höchst wohlgefällig hinstellen, es aber andererseits gerade den Kirchenfunktionären verwehren. Da war der Apostel Paulus weiser: Er erlaubte Ehe und ehelichen Sex, aber nur als Notlösung, damit nicht Schlimmeres passiert. Die Menschen, die ohne Ehemann oder Ehefrau auskämen, seien aber besser dran.
Nun zwingt ja niemand jemanden, katholischer Priester zu werden und die freiwillige Verpflichtung zur Ehelosigkeit einzugehen. Niemandem, der sich für diesen Beruf entscheidet, ist es unbekannt, dass das Weihepriestertum seit Jahrhunderten den Zölibat zur Bedingung hat. Wenn sich jemand beschweren könnte, dann also nur die, die sagen: Ich konnte nicht Priester werden, weil ich nicht zölibatär leben wollte. Diejenigen aber, die die Verpflichtung eingegangen sind und dann später sagen: Nö, giltet nicht mehr, ich habe jetzt mal Lust, eine Frau zu vögeln, und die Kirche soll gefälligst ihre Vorschriften meinen Bedürfnissen anpassen — diese Versprechensbrecher sind schlicht Abschaum. Nicht weil sie sündigen, denn wir sind alle Sünder; sondern weil sie ihre Sünde zu einem Recht stilisieren.
Ist die Selbstgerechtigkeit solcher schwanzgesteuerten Armleuchter schon schwer erträglich, so geht die Widerlichkeit ihrer Bettgenossinnen über jeden Begriff. Man mag es ja noch verstehen, dass ein Mann, der an Heterosexualität leidet, den Versuchung, die die Gesellschaft überall aufbaut, in die Falle geht. Dass es aber Frauen gibt, die wissentlich mit einem katholischen Kleriker ficken, kann ich nicht begreifen Wie verkommen muss man sein, um davor nicht zurückzuschrecken? Und wie bodenlos unverschämt, in solchem Tun nicht nur ein Unrecht, sondern sogar ein Recht zu sehen? Zumindest eines, dass man eigentlich haben sollte, wenn die Kirche nicht so engstirnig wäre, verbindliche Regeln aufzustellen.
Neuerdings haben 24 Italienerinnen, die (laut kathpress) eine Beziehung zu einem Priester oder Ordensmann haben oder hatten oder haben wollen (!), an den Papst brieflich mit der Bitte gewandt, den Zölibat abzuschaffen. Ich weiß nicht, ob Franziskus sie einer Antwort würdigen wird. Sie würde im Kern sowieso nein lauten. Ich würde mir aber wünschen, darüber hinaus kämen noch die Wörter Sünde, Wortbruch, Ekel darin vor. Leider werde ich mit größter Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden. Einmal mehr.
Samstag, 3. Mai 2014
Glosse VIII
In seinem Abschlussbericht kommt das LKA nach Informationen von NDR und SZ zu dem Ergebnis, dass Edathy in mehreren Fällen strafbares Material über das Internet aufgerufen haben soll. Strafbares Material? Na, dann bestraft doch das Material und lasst die Menschen in Ruhe.
Glosse VII
Bildungssplitter beim ARD-Text: Eine 500 Jahre alte jüdische Thora ist für fast drei Millionen Euro (…) Tatsächlich eine jüdische Torah? Und nicht etwa eine buddhistische? Das 1482 in Bologna im Wiegendruckverfahren gefertigte Werk (…) Ach, ja das gute alte Wiegendruckverfahren. Kennt man ja. (Anm.: Wiegendrucke oder Inkunabeln nennt man Bücher, die zwischen der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und dem Jahr 1500 hergestellt wurden. Ein besonderes Verfahren wird damit allerdings nicht bezeichnet.)
Glosse VI
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