… sagte ich mir bis vor kurzem. Ist doch das Internet längst gleichsam eine gigantische informationelle Mülldeponie, in der sich zwischen all der Uninformiertheit und Desinformation nur mit Mühe hin und wieder etwas halbwegs Brauchbares aufstöbern lässt. Und gleicht doch die sogenannte „Blogosphäre“ einem multdimensionalen Stammtisch, an dem alle wild durcheinander reden und zwar meistens dummes Zeug. So jedenfalls dachte ich bisher und so denke ich auch noch immer. Aber getreu meiner alten, aus redaktionellen Erfahrungen gewonnenen Überzeugung, dass man dem Überflüssigen und Unsinnigen nur durch Sinnvolles und Notwendiges beikommt, dass man also Schlechtes mit Gutem vergelten muss, habe ich mich nun, ein bisschen zu meiner eigenen Überraschung, über Nacht dazu entschlossen, mein eigenes Weblog in die Welt zu setzen. Die Einsicht in die Simplizität der technischen Voraussetzungen hat das Ihre dazu beigetragen. Wenn nämlich jeder Depp ruckzuck seinen Quatsch ins Netz stellen kann, warum sollte nicht auch ich mich wichtig machen können und zum Weltgeschehen meinen Senf dazugeben dürfen?
Nun ist ja Selbstdarstellung unter Umständen ein durchaus berechtigtes Anliegen, aber was gehen eigentlich den Rest der Menschheit die Gefühlchen und Gedänkchen, die Wehwehchen und Hurrahchen irgendwelcher ansonsten uninteressanter Privatpersönchen an? Eigentlich nichts. Desungeachtet feiert im Netzgezwitscher eine sich erstaunlich naiv gebende Subjektivität fröhliche Urständ. Jeder ist sich bekanntermaßen selbst auch thematisch der Nächste, und über nichts tauscht man sich mit anderen so gerne aus wie über Belanglosigkeiten, sofern sie nur irgendetwas mit einem selbst zu tun zu haben scheinen oder einem wenigstens Intimes über andere verraten. Die meisten Zwitscher-, Tschätter- und Bloggereien gleichen daher ganz unverkennbar dem in die Gegend Pinkeln und wechselweisen Hinternbeschnüffeln von Hunden: Ich stinke so und wie stinkst du?
Mein eigener Blog soll da selbstverständlich ganz anders sein. Ein Anti-Blog geradezu. Keine launigen Benachrichtigungen über den allerneuesten Stuhlgang und andere Privatereignisse sollen hier geboten werden, sondern Gedanken über Gott und die Welt, die es hoffentlich wert sind, von anderen gelesen und länger als für die Dauer von ein paar Mausklicks bedacht zu werden. Dass es sich dabei um meine Gedanken handelt und darum hin und wieder von mir die Rede ist, darf nicht dazu verleiten, das Ganze ins Private abzuschieben. Vielmehr geht es mir, wenn ich zur Sprache komme, darum, verantwortlich zu bleiben: Wer nicht andere für sich denken lassen, sondern selber denken will, muss dafür wohl auch mit seinem Namen — und sei er spaßeshalber auch ein leicht aufzulösender nom de plume wie Bronio — einstehen.
Dieses Blog soll also im Grunde gar kein Blog sein, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne eines eigentlich privaten Tagebuchs zum Mitlesen für alle. Es soll vielmehr darum gehen, ohne großen Aufwand ein kleines Stück neue Öffentlichkeit zu schaffen, es sozusagen der allgemeinen Privatisiererei zu entreißen. In einer möglichst unverstümmelten Sprache zudem, und mit der Bereitschaft, bei Bedarf auch mal gründlich und langatmig zu sein — und damit vermutlich für viele viel zu langweilig. Aber dieses Blog soll ja auch gar nicht möglichst viele, sondern möglichst interessierte, möglichst angeregte Leser haben. — In diesem Sinne: Ab heute wird gebloggt!
Nun ist ja Selbstdarstellung unter Umständen ein durchaus berechtigtes Anliegen, aber was gehen eigentlich den Rest der Menschheit die Gefühlchen und Gedänkchen, die Wehwehchen und Hurrahchen irgendwelcher ansonsten uninteressanter Privatpersönchen an? Eigentlich nichts. Desungeachtet feiert im Netzgezwitscher eine sich erstaunlich naiv gebende Subjektivität fröhliche Urständ. Jeder ist sich bekanntermaßen selbst auch thematisch der Nächste, und über nichts tauscht man sich mit anderen so gerne aus wie über Belanglosigkeiten, sofern sie nur irgendetwas mit einem selbst zu tun zu haben scheinen oder einem wenigstens Intimes über andere verraten. Die meisten Zwitscher-, Tschätter- und Bloggereien gleichen daher ganz unverkennbar dem in die Gegend Pinkeln und wechselweisen Hinternbeschnüffeln von Hunden: Ich stinke so und wie stinkst du?
Mein eigener Blog soll da selbstverständlich ganz anders sein. Ein Anti-Blog geradezu. Keine launigen Benachrichtigungen über den allerneuesten Stuhlgang und andere Privatereignisse sollen hier geboten werden, sondern Gedanken über Gott und die Welt, die es hoffentlich wert sind, von anderen gelesen und länger als für die Dauer von ein paar Mausklicks bedacht zu werden. Dass es sich dabei um meine Gedanken handelt und darum hin und wieder von mir die Rede ist, darf nicht dazu verleiten, das Ganze ins Private abzuschieben. Vielmehr geht es mir, wenn ich zur Sprache komme, darum, verantwortlich zu bleiben: Wer nicht andere für sich denken lassen, sondern selber denken will, muss dafür wohl auch mit seinem Namen — und sei er spaßeshalber auch ein leicht aufzulösender nom de plume wie Bronio — einstehen.
Dieses Blog soll also im Grunde gar kein Blog sein, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne eines eigentlich privaten Tagebuchs zum Mitlesen für alle. Es soll vielmehr darum gehen, ohne großen Aufwand ein kleines Stück neue Öffentlichkeit zu schaffen, es sozusagen der allgemeinen Privatisiererei zu entreißen. In einer möglichst unverstümmelten Sprache zudem, und mit der Bereitschaft, bei Bedarf auch mal gründlich und langatmig zu sein — und damit vermutlich für viele viel zu langweilig. Aber dieses Blog soll ja auch gar nicht möglichst viele, sondern möglichst interessierte, möglichst angeregte Leser haben. — In diesem Sinne: Ab heute wird gebloggt!
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