X. ist eine hochberühmte Dichterin, war das schon zu Lebzeiten und wurde es nach ihrem Tod anscheinend noch mehr. Ich gestehe offen, ich habe nur sehr wenig von ihr gelesen. Und muss sagen, da war nichts dabei, was mich berührt oder angeregt oder überrascht oder amüsiert oder beeindruckt oder interessiert oder zum Weiterlesenwollen gebracht hätte. Nichts, was mir gefallen hätte. Das spricht nicht gegen die Texte, sie wurden einfach nicht für mich geschrieben. Schon wegen der graphischen Manierismen und der peinlichen Selbstinszenierung der Dichterin (als kauzige Chaotin und zarte Seele) nicht, aber besonders nicht wegen dieses Poesie-Getues, das ich nicht ausstehen kann, dieses Verrätselns und Verbilderns und Verdunkelns. Das ist wohl für Leute geschrieben, die von Dichtung nicht mehr erwarten als gefälligen Dunst in dämmrigen Germanistikseminarien. Also wie gesagt nicht für mich.
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