Sonntag, 1. Dezember 2024

Advent? Welcher Advent?

Ich bin es müde, jedes Jahr dasselbe zu schreiben: Ohne Weihnachten kein Advennt. Weihnachten aber als das Fest unseres Herrn und Erlösers ist ja bekanntlich abgeschafft zu Gunsten eines konsumterroristischen Sentimentalitätsspektakels mit Elfen, Rentieren, Glitzerramsch und nervigem Schmalzgedudel. Und darum ist der Advent folgerichtig längst durch eine ominöse Vorweihnachtszeit ersetzt worden, die im Sommer beginnt, wenn die ersten Lebkuchen in den Regalen auftauchen, und spätestens nach Halloween flächendeckend wird, wenn die omnipräsente Saisonal-Reklame völlig überschnappt. Kaufe, schenke, konsumiere. Euer Geld gehört in die Kassen der Konzerne und Einzelhändler. Berauscht euch am Sinnbefreiten und denkt ja nicht, ihr könntet euch mit Bethlehem und Kind in der Krippe herausreden.
Derartiges sage ich jedes Jahr, und selbstverständlich ändert sich nichts. Wie auch? Ich bin ein Prophet, auf den keiner hört.
Aber ihr werdet schon sehen. Advent, das heißt ja auch: Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi, auf das Ende der Zeiten und das Letzte Gericht. Davon ist nichts zu merken, das darf nicht wahr sein und die sogenannten Kirchen (eine diffuse Bezeichnung für eine diffuse Sache) machen in der Hinsichta uch kein glaubwürdigs Angebot.
Man wird sich freuen, wenn einmal im Jahr die Kirchenbänke rappelvoll sind und die Kollekten scheppern. Was soll man die Leute mit Buße und anderen Kernpunkten des evangeliums belästigen, wenn sie sich doch mit inbrünstig geträllerten Weihnachtsliedern und Kerzenglanz zufrieden geben?
Ich sage nur (alle Jahre wieder): Das nimmt kein gutes Ende. Das scheint nur schön, weil es unwahr ist. Das müsste anders werden, wenn es vor Gott bestehen soll.
Gott? Welcher Gott?

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