Mittwoch, 22. Juni 2022

Balken & Splitter (78)

Also wirklich, diese Indonesier! Wollen doch glatt alle Juden umbringen. (Zumindest irgendein Künstlerkollektiv von dort will das, heißt es.) Zum Glück hat man die Gefahr in Deutschland, wo man mit dem Judenumbringen ja ein bisschen Erfahrung hat, gerade noch rechtzeitig erkannt und ein „antisemitisches Werk“ (so nennen es die Massenmedien unisono) aus dem Kasseler Kunst-Verkehr gezogen. Unvorstellbar, was passiert wäre, wenn die Besucher und Besucherinnen der documenta fifteen derlei Garstiges mit eigenen Augen (und dem erforderlichen Fernglas) gesehen hätten, statt nur gesagt zu bekommen, was dort gefälligst zu sehen und wie es gemeint ist. Sie wären gewiss sofort in Scharen durch deutsche Innenstädte marodiert und hätten gerade eben erst gebaute Synagogen niedergebrannt. Oder sie hätten sich gar, grässliche Vorstellung, der friedlichen BDS-Bewegung angeschlossen, die bekanntlich alle Juden in der ganzen Welt dadurch umbringen will, dass sie zum Boykott israelischer Waren, aufruft. Oder aber, und das traut man sich kaum auszusprechen, sie hätten sich womöglich ein eigenständiges Urteil über das komplexe Kunstwerk gebildet und dabei entdeckt, dass von dem angeblichen „Antisemitismus“ gar nichts zu sehen ist, selbst wenn das Bild gezeigt wird; oder gerade dann.

Zu den dümmsten Vorschlägen, um die unter den Folgen des Ukraine-Krieges (wie man den russländischen Vernichtungskrieg gegen die ukrainische Bevölkerung gerne nennt) ächzenden und stöhnenden Bürgerinnen und Bürger zu entlasten, gehört der, die Umsatzsteuer auf Grundnahrungsmittel oder gleich alle Lebensmittel auszusetzen. Weil das so dumm ist, ist es sehr beliebt. Dumm ist es, weil es nichts bringt, außer Steuerausfälle für den Staat. Es bringt nichts, weil selbstverständlich die meisten Lebensmittelhändler (Discounter vielleicht ausgenommen) ihre Preise nicht merkbar senken werden. Sie werden vielmehr weiterhin einen Euro einnehmen, aber davon eben keine 6,5 Cent  mehr an den Fiskus abführen. (In der BRD. In Österreich: 9 Cent.) Schon deshalb, weil ihnen die vorübergehende Umrechnung und die Änderung der Preisauszeichnung teuer zu stehen käme. Und selbst wenn der Wegfall der Steuer an die Kundschaft weitergegeben würde, so wären das je einem Euro, mit kaufmännischer Rundung, gerade mal 6 Cent (8 in Österreich) Ersparnis für den Käufer. Wow! Man müsste also, um auch nur 100 Euro für den Ausgleich gestiegener Tank- und Heizkosten zu erhaltenen, 1.429 Euro für Lebensmittel ausgeben (in Österreich 1.000). Toller Plan.

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