Dienstag, 5. April 2022

Hinhaltende Komplizenschaft

Die Toten von Butscha leugnen sie nicht. Aber sie sagen, man wisse ja gar nicht, was passiert sei. Das müsse erst geklärt werden. Vorschnelle Schuldzuweisungen lehnen sie ab. Das sei gefährlich. Das sei Propaganda. So reden diese Leute.
Tja, was kann denn da in Butscha bloß passiert sein? Ich sehe im Wesentlichen vier Möglichkeiten: 1. Die Opfer haben sich selbst umgebracht. 2. Die Ukrainer waren es. 3. Die Russen waren es. 4. Außerirdische sind gelandet und haben ein Massaker veranstaltet.
Mir scheint, Suizid scheidet aus, weil es vermutlich nicht einmal Zirkusakrobaten gelänge, sich mir auf den Rücken gefesselten Hände selbst zu exekutieren. Auch ein extraterrestrisches Besuch scheint mir eher unwahrscheinlich.
Bleiben Ukrainer und Russen als mögliche Täter. Warum um alles in der Welt sollten ukrainische Soldaten solch unmenschliche Verbrechen an ihrer eigenen Bevölkerung verüben? Um es den Russen in die Schuhe zu schieben? Wie irr müsste man sein, um derlei zu tun? Und wie irr (oder böswillig) muss man sein, um derlei auch nur andeutungsweise als Möglichkeit hinzustellen? Russische Soldaten (Wehrpflichtige wie Söldner) haben hingegen immer wieder Beispiele unsäglicher Brutalität, Mordlust und Raffgier gegeben, auch in diesem Krieg.
Es gibt also keinen vernünftigen Zweifel an einer russischen Täterschaftschaft im Falle Burtscha. Selbst wenn einem forensische Beweise nicht vorliegen (und die werden ja erst gesammelt), kann man nach menschlichem ermessen nicht im Ernst behaupten, man müsse, um die Schuldfrage zu klären, erst Untersuchungen abwarten. Wer so redet, arbeitet der russischen Propaganda zu. Und wird damit zum moralischen Komplizen von Kriegsverbrechern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen