Die hohe Zeit der Dummschwätzer und Möchtegernbescheidwisser (beiderlei Geschlechts). Weil kaum einer von den Kunden etwas vom Thema versteht, kann man über alles, was die Kirche betrifft, irgendwelchen Blödsinn erzählen.
Wenn einer sich Leo XIV. nennt, dann hat er ja offensichtlich dreizehn Vorgänger dieses Namens und nicht nur einen. Wer sagt, dass die Namenswahl nur mit dem letzten zu tun hat?
Leo XIII. schrieb übrigens nicht nur Sozialenzykliken (darin er u. a. gegen Sozialismus wetterte), sondern er hatte auch das längste bisherige Pontikfikat und war 68, als er es begann. Warum reden die Deuter der Namenswahl nicht darüber?
Schwarze Schuhe oder rote? Auch da will man etwas hineingeheimnisse und dann augurisch lächelnd herauslesen. Als ob die Lederfarbe irgendetwas anderes als ein gewisses Traditionsbewusstsein verriete. Ein Papst ist jedenfalls kein Diskalzeat, aber wenn er Gummistiefel oder Jesuslatschen trüge, wäre auch das seine Sache und kein Politikum.
Übrigens kostete die rote Fußbekleidung der Päpste Johannes Pauls II. und Benedikts XIII. weder die Kirchensteuerzahler (beiderlei Geschlechts) noch die Kirchenoberhäupter selbst auch nur einen roten Heller. Es handelte sich nämlich um Geschenke des Schuhmachers Adriano Stefanelli aus Novara. Ein Paar für den Sommer, eines für den Winter. Kein Reklamegag, versteht sich, denn Stefanelli hat genug gute Kunden, sondern ein Akt der Liebe zu Papst und Kirche.
Franz trug bekanntlich seine alten Latschen weiter, weil er fußmarode war und meinte, nur die würden im passen. Wahrscheinlich sind Maßschuhe und Einlagen in Argentinien unbekannt.
Aber Franz war ja so bescheiden! Die Päpste vor ihm badeten bekanntlich alle in goldenen Badewannen voller Eselsmilch und frühstückten in Essig aufgelöste Perlen. Ach nein, das war Kleopatra VII. Weil die angeblichen Experten anscheinend nichts über den Lebensstil der Päpste vor Franz wissen, scheinen sie annehmen zu wollen, sie hätten privat irgendwie ein Luxusleben geführt. Das Gegenteil war der Fall.
Franzens Residieren im potthässlichen Gästehaus Santa Marta erzeugte höhere Kosten, als wenn er wie seine Vorgänger im sehr schlichten päpstlichen Appartement im Apostolischen Palast gewohnt und gearbeitet hätte. Aber der Mann hatte weder Geschmack noch Sinn für Tradition noch Verantwortungsbewusstsein. Für Fototermine usw. musste er ja dann ohnehin wieder in den Palast gekarrt werden.
Aber er war ja so zugänglich und nah an den Menschen! War er das? Franz ist der einzige Papst, von dem es Filmaufnahmen davon gibt, wie er jemanden schlägt.
Die ersten Filmaufnahmen eines Papstes zeigen übrigens Leo XIII.
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