Donnerstag, 13. Dezember 2018

Die Gilets Jaunes und das Auto

Die Erhöhung der Treibstoffpreise war ein Anlass. Später wurden dann ab und zu Autos angezündet. Dieser Rückgriff auf eine gute alte französische Tradition lässt mich hoffen, dass die Leute in Wirklichkeit ihre Autos hassen, weil diese Dreckschleudern nämlich keineswegs „Freiheit“ bedeuten, wie die Kulturindustrie immer glauben machen will, sondern Abhängigkeit, Fesselung, Einsperrung. Das Auto ist ein Werkzeug, dessen das Kapital sich bedient, um die Leute verfügbar zu halten. Es zwingt den Leuten diese Form der Mobilität auf, weil sie sonst oft nicht arbeiten oder nicht wohnen könnten. Darum ist es aus meiner Sicht nachvollziehbar, dass man Autos, diese Symbole der Unterdrückung, Ausbeutung und Umweltzerstörung, auch schon mal anzündet. Das ändert nichts an den gesellschaftlichen Verhältnissen, ist aber ein schöner Anblick.

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