Da in nächster Zeit voraussichtlich noch mehr von Friedrich Merz die Rede sein wird, als man es vernünftigerweise je jemandem wünschen konnte, hier ein Wort zur Deklination seines Namens. Ich mache da eine Feststellung und äußere ein Wunsch: Der Genitiv von Merz lautet „Merzens“. Beispiel: „Merzens dummes Gerede kann kaum die Einfältigsten überzeugen.“
Leider ist ein solcher völlig korrekter und sehr sinnvoller Genitiv etwas, was viele Deutschsprachige scheuen wie der Teufel das Weihwasser. „Merzens“, das klingt ihnen altbacken und umständlich. Entweder behelfen sie sich mit der Umschreibung „von Merz“ oder sie bedienen sich einer der Bizarrerien der deutschen Rechtschreibung: des zweiten Deppen-Apostrophs.
Als solches bezeichne ich gern das Apostroph hinter am Ende mit einem S oder X oder Z geschriebenen Namen: „Mies’“, „Mises’“, „Marx’“, „Merz’“. Damit soll offenkundig der Genitiv bezeichnet werden. Das Besondere (und eben Deppenhafte daran): Diesen vermeintlichen Genitiv kann man nur schreiben, nicht sprechen: „Marx’ Gespenster“ klingt ganz genauso wie „Marx Gespenster“. Aber es fiele den Leuten dennoch im Traum nicht ein, sich an einem solchen Häkchen zu stören, bloß weil es überflüssig ist ― wenn lautlich kein Unterschied besteht, wozu es dann schreiben? ―, und schon gar nicht das unerträglich vorgestrige „Marxens“ zu sagen und zu schreiben.
Als (nach meiner Zählung: erstes) Deppen-Apostroph bezeichnet man bekanntlich das überflüssige Apostroph beim Genitiv-S, das zwar gesprochen, aber eigentlich ohne Apostroph geschrieben wird: „Susi’s Nagelstudio“. ― Manche möchten auch bei „ans“, „fürs“, „ins“ und „ums“ ein Apostroph setzen, wenn es sich Kontraktionen von „an das“, „für das“, „in das“ und „um das“ handelt: „an’s“, „für’s“, „in’“ und „um’s“. Doch ums klar zu sagen: Das ist völliger Quatsch. Denn das Apostroph wird korrekterweise nur beim Weglassen des E verwendet: „um es“ wird zu „um’s“. (Warum man überhaupt irgendetwas anzeigt, was nicht da ist, bleibt unerfindlich.)
Nicht weniger überflüssig und dumm als das zu Recht verachtete Deppenapostroph scheint mir nun, wie gesagt, das unhörbare Apostroph bei am Schliss zischenden Namen. Wenn es in der Aussprache keinen Unterschied macht (und auch keine wglassung bezeichnet), kann es weggelassen werden. Wie schön wäre es, wenn die Leute stattdessen ihre Angst vor alten Formen verlören und „-ens“ sprächen, schieben und zu hören und zu lesen ertrügen! Wübschen darf man sich das ja. Auch wenn es nicht passieren wird.
Übrigens: Eine Steigerung der Bizarrerie ist es, wenn Namen, die gar nicht auf gesprochenem, sondern nur geschriebenem S enden, ebenfalls ein Apostroph verpasst bekommen: „Lukács’ Marx-Lektüre“; der Name ist „Lukatsch“ auszusprechen, da wäre „Lukatschs“ („Lukácss“) ein passabler Genitiv, wenn gleich selbstverständlich „Lukácsens“ deutlicher und schöner.
Leider ist ein solcher völlig korrekter und sehr sinnvoller Genitiv etwas, was viele Deutschsprachige scheuen wie der Teufel das Weihwasser. „Merzens“, das klingt ihnen altbacken und umständlich. Entweder behelfen sie sich mit der Umschreibung „von Merz“ oder sie bedienen sich einer der Bizarrerien der deutschen Rechtschreibung: des zweiten Deppen-Apostrophs.
Als solches bezeichne ich gern das Apostroph hinter am Ende mit einem S oder X oder Z geschriebenen Namen: „Mies’“, „Mises’“, „Marx’“, „Merz’“. Damit soll offenkundig der Genitiv bezeichnet werden. Das Besondere (und eben Deppenhafte daran): Diesen vermeintlichen Genitiv kann man nur schreiben, nicht sprechen: „Marx’ Gespenster“ klingt ganz genauso wie „Marx Gespenster“. Aber es fiele den Leuten dennoch im Traum nicht ein, sich an einem solchen Häkchen zu stören, bloß weil es überflüssig ist ― wenn lautlich kein Unterschied besteht, wozu es dann schreiben? ―, und schon gar nicht das unerträglich vorgestrige „Marxens“ zu sagen und zu schreiben.
Als (nach meiner Zählung: erstes) Deppen-Apostroph bezeichnet man bekanntlich das überflüssige Apostroph beim Genitiv-S, das zwar gesprochen, aber eigentlich ohne Apostroph geschrieben wird: „Susi’s Nagelstudio“. ― Manche möchten auch bei „ans“, „fürs“, „ins“ und „ums“ ein Apostroph setzen, wenn es sich Kontraktionen von „an das“, „für das“, „in das“ und „um das“ handelt: „an’s“, „für’s“, „in’“ und „um’s“. Doch ums klar zu sagen: Das ist völliger Quatsch. Denn das Apostroph wird korrekterweise nur beim Weglassen des E verwendet: „um es“ wird zu „um’s“. (Warum man überhaupt irgendetwas anzeigt, was nicht da ist, bleibt unerfindlich.)
Nicht weniger überflüssig und dumm als das zu Recht verachtete Deppenapostroph scheint mir nun, wie gesagt, das unhörbare Apostroph bei am Schliss zischenden Namen. Wenn es in der Aussprache keinen Unterschied macht (und auch keine wglassung bezeichnet), kann es weggelassen werden. Wie schön wäre es, wenn die Leute stattdessen ihre Angst vor alten Formen verlören und „-ens“ sprächen, schieben und zu hören und zu lesen ertrügen! Wübschen darf man sich das ja. Auch wenn es nicht passieren wird.
Übrigens: Eine Steigerung der Bizarrerie ist es, wenn Namen, die gar nicht auf gesprochenem, sondern nur geschriebenem S enden, ebenfalls ein Apostroph verpasst bekommen: „Lukács’ Marx-Lektüre“; der Name ist „Lukatsch“ auszusprechen, da wäre „Lukatschs“ („Lukácss“) ein passabler Genitiv, wenn gleich selbstverständlich „Lukácsens“ deutlicher und schöner.
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