Was X. da zusammengemalt hatte, war langweilig, einfältig, selbstgefällig, und man vergaß es schon, während man es noch anschaute. Kein Wunder, dass niemand etwas von dem so ambitioniert Ausgestellten kaufen wollte. Zu seinem Glück aber, das er uneingestandenermaßen als Unglück empfand, musste X. von seiner Malerei ja nicht leben. Meiner Meinung nach geht es beim sogenannten Erfolg übrigens gar nicht um die Qualität von Bildern, über die es immer verschiedene Meinungen geben kann, sondern um die erlangte Position auf dem Markt. X. hatte keine. Gewiss, er wurde ausgestellt, wie auch er im Rahmen der von ihm irgendwann halb improvisierten Ausstellungen freundlicherweise immer wieder auch andere ausstellte. Aber im Grunde war er mit dieser seiner Freizeitbeschäftigung, die aus ganzen Herzen seinen eigentlichen Lebensinhalt darstellte, gescheitert. Denn er hatte nie jemanden gefunden, der mit ihm Geld verdienen wollte. An seiner unangenehmen Persönlichkeit konnte das kaum gelegen haben, es gibt viele Künstler, die in vielerlei Hinsicht Arschlöcher sind. Vielleicht lag es an seiner Halbherzigkeit, seinem Zögern, seinen Skrupeln. Dies in Verbindung mit Arroganz hatte ihn vielleicht wenig geschäftstauglich gemacht. Und außerdem waren, wie gesagt, seine Bilder belanglos.
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