Mittwoch, 11. September 2024

Nie wieder, aber ...

In der BRD ist man sehr Stolz auf die kollektive Vergangenheitsbewältigung und die schöne Erinnerungskultur. Bei jeder Gelegenheit wird gedacht und gemahnt, was das Zeug hält. Man habe aus der Vergangenheit gelernt, heißt es wieder und wieder. Dann heißt es oft: Nie wieder! Aber anscheinend bedeutet dieses „Nie wieder“ nur: „Diesmal bringen wir keine Juden um. Aber Deportationen („Abschiebungen“) und Zurückweisungen von Fremdrassigen machen wir natürlich trotzdem.“
Dabei argumentiert man selbstverständlich nicht offen rassistisch. Weil ja die Zuwanderung von „Weißen“ und Wohlhabenden ohnehin kein Thema ist. Und weil darum auch so jeder weiß, um wen es geht, wenn von „illegaler Migration“, von „Flut“ und „Überforderung“ die Rede ist: Um „Nichtweiße“, die vom hiesigen Wohlstand (der auch auf ihre Kosten erzeugt wird) etwas abhaben wollen ― übrigens nicht geschenkt, sondern mit harter Arbeit erwirtschaftet. Diese Hinzukommenwollenden, die gar nicht alle für immer bleiben wollenn, nimmt das eingebildete gesunde Volksempfinden als andauernde Bedrohung war, während Wirtschaft (und Schattenwirtschaft) auf Zuwanderung drängen.
Aus guten Gründen. Die Zuwanderer gefährden nichts, im Gegenteil. Keines der Probleme der BRD (Verteilungsungerechtigkeit, Umweltzerstörung, Bürokratie, mangelhafte Infrastruktzur, magelhaftes Schulsystem, ZDF-Fernsehgarten und und und) wird durch Zuwanderung verursacht. Keines würde durch Reduzierung von Zuwanderung gelöst. Im Gegenteil.
Aber „die Politik“ (assistiert von „den Medien“) steht unter Druck, die unsinnigen Zielvorgaben der rassistischen Populisten zu erfüllen, damit die Leute nicht diese, sondern sie selber wählen. Das wird selbstverständlich nicht klappen. Rassismus light ist keine sinnvolle Antwort auf Rassismus hard core.
Auch das könnte man aus der Geschichte lernen, aber wer will das schon.

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