Mittwoch, 6. Januar 2010

Sternsingerinnen

Kommt es mir bloß so vor oder ist es wirklich so? Es scheint, dass es fast nur noch Mädchen sind, die sich am Sternsingen beteiligen. Im wirklichen Leben gehe ich den singenden und sammelnden Horden ja nach Möglichkeit weiträumig aus dem Weg, im Fernsehen allerdings wird man ja rund um Epiphanias immer wieder auf sie gestoßen. (Zum Beispiel, wenn sie die deutsche Bundeskanzlerin heimsuchen.) Und auf solchen Bildern sehe ich dann eben nur noch Mädchen.
Nun mag man die magoi des Matthäusevangeliums außer mit Magiern auch mit Weisen, Sterndeutern oder, der Legende gemäß, mit Königen übertragen, fest steht jedenfalls, dass es sich dem Text nach eindeutig um Männer handelte, die dem Stern gefolgt waren und dem Jesusknaben mit Weihrauch, Myrrhe und Gold darbrachten. Also nicht um Frauen und auch nicht um als Männer verkleidete Mädchen. Jahrhundertelang war es darum folgerichtig ein schöner Brauch, dass als Sternsinger — drei Könige mit Gefolge — nur Jungs unterwegs waren. Erst das 20. Jahrhundert, das neben all den anderen Verwüstungen auch den Einbruch von Frauen in vermeintliche „Männerdomänen“ erleben musste (und das 21. folgt ihm auch darin), hat die Errungenschaft der in aller Öffentlichkeit Sternsingerlieder plärrenden Mädchen in die Welt gesetzt.
Ich persönlich finde solche Transvestitinnenshows höchst unappetitlich. Denn neben den historischen und vielleicht theologischen Einwänden gegen Sternsingerinnen gibt es ja auch einen entscheidenden ästhetischen: Mädchenstimmen sind hässlich.
Hat man je etwas von den Wiener Sängermädchen oder vom Tölzer Mädchenchor gehört? Zum Glück nicht. Mädchenstimmen sind eine akustische Zumutung. Nur der doktrinäre „Gleichberechtigungswahn“ kann die Ohren so verstopft haben, dass man das überhören will.
Das Unheil nimmt seinen Lauf. Sich vordrängende Frauen haben bereits die beiden großen christlichen Konfessionen an die Wand gefahren, denn gegen gitarrenschwingende Pastoralreferentinnen und dummschwätzende „Bischöfinnen“ hat authentisches Christentum eben keine Chance. Sternsingerinnen sind ja nur ein weiterer Schritt in die falsche Richtung. Was kommt als nächstes? Eine Jesa Christa, die bei den Oberammergauer Passionsspielen von der Apostelfürstin Petra verleugnet und von Pontia Pilata verurteilt wird? (Nur Judas bleibt vermutlich ein Mann.)

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