Montag, 23. Juni 2025

Herr Piosga bei Frau Mistorius, zum Beispiel

Wenn die Leute sich aufregen, was der und der Politiker (m/w/d) bei der und der Journalistin (m/w/d) mal wieder Arges gesagt hat, frage ich mich: Warum schauen die das überhaupt? Wer noch eine ausreichende Anzahl von Tassen im Schrank hat, weiß doch im Voraus, wer in solchen Quatschsendungen welche Meinung verkünden wird. So wird dort gefragt, so wird dort geantwortet: Dass nichts dabei herauskommt als das Erwartbare. Wenn doch einmal einem Befragten eine prägnante Formulierung unterläuft oder gar, hurra eine verräterische, hat auch das eine Funktion: Nun kann man sich aufregen, dass der das gesagt hat. Oder es befürworten und verteidigen. Nach Belieben.
Mir scheint, die Aufregerei nach solchen Sendungen, ist die Ware, die dem Zuschauer (der Zuschauerin) verkauft werden soll. Schaut her, hier werdet ihr nicht informiert und könnt außerdem eure Affekte in dieses Simulationsszenario investieren.
Dass solche Sendungen weder an Wahrheit noch an Wirklichkeit sonderlich interessiert sind, steht für mich seit langem fest. Darum schaue ich sie nicht.
Wenn ich mich über etwas aufregen wollte, dann darüber, das andere derlei Ablenkungstefau schauen, statt sich richtig zu informieren und ihre Affekte in Kritik zu investieren. Selbst wenn sie in der derselben Zeit bloß gerade so viel über sich selbst nachdächten wie ich über sie, wäre schon etwas, wenn auch sehr wenig, zur Verbesserung der Welt getan.

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