Montag, 14. Januar 2019

Luxemburg & Liebknecht

Das Getute um „Rosa und Karl“ habe ich nie verstanden. Die beiden wollten den Klassenkampf in Gestalt des Bürgerkrieges. Die Bourgeoisie sollte massakriert, jedenfalls aber mit Gewalt ausgeschaltet werden. Den Bürgerkrieg haben sie ein Stück weit bekommen. Und siehe da, die Bourgeoisie wehrte sich und gewann. Ich kann also nicht sehen, dass Luxemburg und Liebknecht Unrecht geschehen wäre. Sie ernteten, was sie gesät hatten. „Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Mt 26,52b) Vorbilder für vernünftige Gesellschaftkritik und eine bessere politische Praxis sind die „Rosa und Karl“ jedenfalls so wenig wie Lenin, Stalin, Mao oder Pol Pot.
 
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Riexinger (Vorsitzender der KPD-SED-Nachfolgepartei Die Linke) lügt, wenn er sagt, Liebknecht und Luxemburg seien gegen den Krieg gewesen. Sie waren dafür, aus dem Krieg einen Bürgerkrieg zu machen. Das war ihr Begriff von Revolution. „Der Bürgerkrieg, den man aus der Revolution mit ängstlicher Sorge zu verbannen sucht, läßt sich nicht verbannen. Denn Bürgerkrieg ist nur ein anderer Name für Klassenkampf, und der Gedanke, den Sozialismus ohne Klassenkampf, durch parlamentarischen Mehrheitsbeschluß einführen zu können, ist eine lächerliche kleinbürgerliche Illusion.“ (R. L.) Das Modell war Russland und das Ziel daher, die bürgerliche Klasse physisch zu eliminieren. — Und das sind auch 2019 noch die Vorbilder der Parte Die Linke? Na reizend.

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Den einen missfällt, dass ich sage, dass zum Hetzer Magnitz die Gewalt zurückgekehrt ist, die er predigte, anderen missfällt, dass ich sage, dass Liebknecht und Luxemburg in dem Bürgerkrieg umkamen, den sie selbst herbeiführen wollten. Ich halte mich nicht für einen Menschen der Mitte, aber ich habe den Eindruck, ich mache da was richtig.

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