Samstag, 7. März 2020

„Einfache Leute“ – Eine Erinnerung

„Masaryk war das Kind einfacher Leute.“ Ja was denn sonst? Doppelter Leute?

Zugegeben, der Einwand mit den doppelten Leuten stammt nicht von mir (er fiel mir nur ein, als ich obigen Satz las), sondern von P. Raphael Schulte, OSB. In dem Konversatorium, dass Prof. Schulte im zweiten Semester meines Theologiestudiums zu seiner Vorlesung „Einführung in das Heilsmysterium Christi“ abhielt, sprach ein Kollege beiläufig von „einfachen Leuten“. Prof. Schulte wies ihn freundlich-humorvoll darauf hin, dass es keine doppelten Leute gebe, die Rede von einfachen sich also erübrige. Seither ist mir der Ausdruck nie wieder über die Lippen gekommen (dem Kollegen hoffentlich auch nicht), und wenn ich ihn irgendwo höre oder lese, zucke ich zusammen und denke an den westfälische Benediktiner, der ihn mir dankenswerterweise verleidet hat. Vergelt’s Gott!

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