Sonntag, 9. August 2020

Von der Zensur zur Despotie

Für vierundzwanzig Stunden sperrte mir das soziale Netzwerk „Faschobook“ (huch, immer diese Autokorrektur!) die Möglichkeit zu posten oder zu kommentieren, weil ich gegen „Gemeinschaftsstandards zu Nacktheit oder sexuellen Inhalten“ verstoßen hätte.
In der Sache überraschte mich das, da ich zwar nackte Männer, aber keine Genitalien, keine sexuellen Aktivitäten oder weiblichen Brustwarzen auf der Photographie einer Szene aus einem mutmaßlich russischen Badehaus zu sehen meinte, die ich meinem Bilder-Album „Nachmittags Schwimmschule“ hinzufügen wollte. (Übrigens, wo bleibt der feministische Aufschrei, dass zwar weibliche Brustwarzen, nicht aber männliche verboten sind? Diskriminierung!)
Erst nochmalige sorgfältige Betrachtung in der Vergrößerung lässt es mir möglich erscheinen, dass tatsächlich ein Teil eines Pimmels (rechts, hinter dem Kübel) zu sehen sein könnte. (Um ihn zu finden, muss man ihn suchen.) Nun, dass muss für die jüdisch-protestantische Leibfeindlichkeit, die von den USA aus die ganze Welt beherrschen möchte, naturgemäß unerträglich sein. Pfui Deibel, unter ihren Kleidern sind diese (Ost-)Europäer ja ganz nackig!
Für mich ist etwas anderes unerträglich: das Verfahren. Eine anonyme Instanz übt mit nebulöser Begründung Zensur. Schlimm genug. Noch schlimmer, dass nicht nur das, was angeblich sittlichkeitsgefährend ist, zum Verschwinden gebracht wird, sondern auch noch eine „Strafe“ verhängt wird. Mit Androhung, im Wiederholungsfall das Strafmaß zu erhöhen. Es gibt keinerlei Möglichkeit, die Entscheidung anzufechten. Keine Diskussionen. Zuckerbergs Sbirren haben geurteilt und vollzogen, basta. Das ist der Übergang von der Zensur zur Despotie!
Pfui Deibel.

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