Sonntag, 13. Dezember 2015

Notiz im Advent (3)

Gott ist der Sinn von allem. Er ist der, um den es geht, zuerst und zuletzt. Alles, was ist, ist auf ihn hin ausgerichtet. Was nicht auf ihn hin ausgerichtet ist, also das Böse, ist sinnlos und existiert im Grunde gar nicht. Wohl aber gibt es die Wirkungen des Bösen, also zum Beispiel das Leiden. Zum Leiden kommt es, wenn das, was ist, nicht damit übereinstimmt, wie es sein soll. Denn Gott hat die Welt gut geschaffen, aber die Sünde, also die nicht auf Gott hin ausgerichtete, um Gottes willen getane Tat (oder Unterlassung), macht sie schlecht.
Wir leiden an der Schlechtigkeit der Welt. Wir leiden am Widerspruch zwischen dem, was sein könnte und sein sollte, und dem, was nicht sein soll, aber sinnloserweise ist. Niemand soll krank sein, hungrig, einsam, bedroht, verfolgt, verletzt, gequält usw. usf. Viele aber sind es. Das ist gegen Gottes Willen. Denn Gott will nur das Gute. Alles, was er will, ist gut.
Wir kennen oft weder die Ursachen unserer Lage, noch überblicken wir immer die Folgen unseres Handelns. Aber wir können wissen: Wer gegen Gottes Willen handelt, verursacht Schlechtes, handelt böse. Es ist sinnlos, nach einer letzten Ursache des Bösen zu suchen, es hat keine, es gibt keinen Grund dafür, es ist sinnlos.
Nur das Gute ist sinnvoll. Alles Gute kommt von Gott. Alles Gute führt zu Gott. Er ist der Sinn von allem. Ohne ihn ist alles sinnlos.
Man könnte auch sagen, der Sinn Gottes ist seine Schöpfung, sind seine Geschöpfe. Denn er ist für sie da. Er schuf sie und erhält sie. Er ist der Ursprung alles Guten, das ihnen widerfährt. Gottes Dasein ist die Güte selbst.
Alles strebt nach dem Guten. Darum müssen wir in unserem Tun und Lassen nach der Erfüllung von Gottes Willen streben, denn etwas Besseres als das, was Gott (für uns) will, gibt es nicht. Das Leid, das uns widerfährt, darf uns nicht hindern, aber die Freude, die wir auch erfahren, soll uns antreiben. Dann wird alles gut.

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