Auf der Straße. Sie: „Guten Tag. Wir sammeln für eine Suppenküche. Ich: „Das tut mir aber leid, ausgerechnet heute habe ich keine Suppe dabei.“ 
BRONIOBLOG
Stefan Broniowski gibt seinen Senf dazu.
Samstag, 1. November 2025
Donnerstag, 23. Oktober 2025
Was sie sagen und was sie meinen
Sie sagen Migration, meinen aber: diese Leute da, die ich nicht hier haben, die ich nicht verstehen, die ich nicht respektieren will. Sie sagen Stadtbild und meinen: Überfremdung, Bevölkerungsaustausch, Rassenschande. Sie sagen geschützte Grenzen, illegale Einwanderung und kriminelle Ausländer, meinen aber: von mir aus können die alle verrecken.
Dienstag, 21. Oktober 2025
Leute (38)
Unzählige Male hörte X. in der Zeit, in der ich mit ihr befreundet war, mit dem Rauchen auf und fing dann wieder damit an. Wenn sie gerade nicht rauchte, konnte sie nicht verstehen, dass sie es je getan hatte, und rühmte, wie gut es ihr körperlich gehe und wie viel besser sie sich fühle. Wenn sie wieder rauchte, befand sie, dass Rauchen ein Menschenrecht sei, dass sie als Raucherin schlecht behandelt werde, dass ihr niemand was dreinzureden habe und dass Nichtraucher sich bloß nicht so anstellen sollten
Von Y. lernte ich vor Jahren den Ausdruck „Dissonanzraucher“. So heiße jemand, der rauche, aufhöre, wieder anfange, wieder aufhöre usw. So jemand war Y. „Ist dir gar nicht aufgefallen, dasss ich nicht geraucht habe?“, fragte er mich einmal am Ende eines Treffens. „Nein“, musste ich zugeben. „Stimmt, du bist nicht mehrmals hinausgegangen, um eine Zigarette zu rauchen. Aber dass jemand nicht raucht, ist für mich so selbstverständlich, dass es mir nur auffällt, wenn es nicht der Fall ist.“
Doch was zum Unmöglichen
Eigentlich ist mir nichts Blödes zu blöd. Wenn es der Wahrheitsfindung dient, bin ich immer gern bereit, mich zum Narren zu machen, zeige mich demütig oder hochmütig, ganz im Interesse meines Textes und seiner Absichten, und ich scheue mich nicht, mir auch schon mal, verbal versteht sich, die Hände schmutzig zu machen und, bildlich gesprochen, rostige Eisen anzufassen. Aber es gibt Ungeheuerlichkeiten und Banalitäten, über die noch etwas zu sagen, ich mich nicht mehr in der Lage fühle. Ich möchte das einfach nicht.
Über Trump zu schreiben, halte ich für unter meiner Würde. Derlei besudelt einen. Dass man auch nur an ihn denken muss, ist schlimm, ist beleidigend genug. Worte können gar nicht fassen, wie ekelhaft und nichtig dieses sinnlose Phänomen ist.
Lächerlich, dumm, hässlich, ungebildet, maßlos eingebildet und selbstsüchtig, gierig, rücksichtslos, gleichgültig, zerstörerisch, böse: Damit ist alles gesagt und nichts. Immer neue Einzelheiten versuchen freilich, einen hineinzuziehen in den Realitätsverlust, der sehr reale Folgen hat, in diese Simulation von Politik, die alles flachredet und hinterrücks über Leben und Tod entscheidet.
Wieso existiert so etwas? Darf das möglich sein? So etwas darf es doch eigentlich gar nicht geben. Aber dass es das gibt, ist kein Zufall, sondern Ausdruck. Das Internet ist voller Anekdoten über dumme, unwissende, überhebliche US-Amerikaner, die sich nicht nur im Ausland unmöglich benehmen, die in Unkenntnis sind über ihr eigenes Land und den Rest der Welt sowieso, die alles für einen sich um sie drehenden Supermarkt oder Vergnügungspark halten, die nichts wissen, aber über alles urteilen, die sich nicht vorstelle können, dass etwas anders sein könnte, als sie es gewohnt sind und es haben möchten, die völlig befangen sind in der Illusion nationaler Grandiosität und gefangen in Kommerzialisierung und Ausbeutung.
Es gibt gewiss Ausnahmen, aber die Masse scheint so zu sein, wie es die Vorurteile besagen, die in der konkreten Begegnung zu unvermeidlichen Urteilen werden. Einer von diesen unmöglichen Leuten ist auch Trump, nur dass er sich die anderen zu nutze zu machen versteht, indem er schamlose, skrupelloser, „unmöglicher“ ist als sie, also einerseits zur Identifikation und Projektion einlädt, andererseits zur Bewunderung seiner Überlegenheit ― er ist noch schlimmer, als man selbst.
Die Zumutung besteht also nicht nur im Schurken und seinen Komplizen, die von ihm profitieren, sondern in der freiwilligen Zustimmung so vieler, die sich zwar irren und täuschen (weil er eben nicht will, was sie wollen, es sei denn, sie wollten betrogen, ausgenutzt und ausgebeutet werden), aber andererseits doch wieder nicht: Er verspricht, dass andere für seine Politik einen hohen Preis zahlen werden, und das hält er. Dass er dabei auch seinen Wählern auf den Kopf scheißt, scheint diese nicht zu stören. Mehr davon!
Trump ist durchaus wie Hitler: ein Nichts mit erheblicher Wirkung, eine Null ohne Persönlichkeit (nur mit Persönlichkeitsstörungen), ein plärrender Niemand, der es schafft, Begehrlichkeiten vieler auf sich zu ziehen, ihnen Hass zu erlauben und schlechtes Benehmen und sie von der Wirklichkeit abzuspalten, von Verantwortung, Gewissen, Mitgefühl sowieso. Trump hat keine Lösungen für irgendein reales Problem, seine Methode ist immer Lüge und Gewalt. Das kann man nur gut finden, wenn man böse ist oder wenn man sich selbst und andere belügt; aber Lügen ist eben auch böse.
Die Existenz eines Phänomens wie Trump ist durch nichts zu entschuldigen und nur damit zu erklären, dass der Zustand der Welt in den Zentren noch beschissener ist als an den Peripherien. Die USA sind das führende shithole country. Und diesen entsetzlichen Umstand verkörpert Trump perfekt.
Über Trump zu schreiben, halte ich für unter meiner Würde. Derlei besudelt einen. Dass man auch nur an ihn denken muss, ist schlimm, ist beleidigend genug. Worte können gar nicht fassen, wie ekelhaft und nichtig dieses sinnlose Phänomen ist.
Lächerlich, dumm, hässlich, ungebildet, maßlos eingebildet und selbstsüchtig, gierig, rücksichtslos, gleichgültig, zerstörerisch, böse: Damit ist alles gesagt und nichts. Immer neue Einzelheiten versuchen freilich, einen hineinzuziehen in den Realitätsverlust, der sehr reale Folgen hat, in diese Simulation von Politik, die alles flachredet und hinterrücks über Leben und Tod entscheidet.
Wieso existiert so etwas? Darf das möglich sein? So etwas darf es doch eigentlich gar nicht geben. Aber dass es das gibt, ist kein Zufall, sondern Ausdruck. Das Internet ist voller Anekdoten über dumme, unwissende, überhebliche US-Amerikaner, die sich nicht nur im Ausland unmöglich benehmen, die in Unkenntnis sind über ihr eigenes Land und den Rest der Welt sowieso, die alles für einen sich um sie drehenden Supermarkt oder Vergnügungspark halten, die nichts wissen, aber über alles urteilen, die sich nicht vorstelle können, dass etwas anders sein könnte, als sie es gewohnt sind und es haben möchten, die völlig befangen sind in der Illusion nationaler Grandiosität und gefangen in Kommerzialisierung und Ausbeutung.
Es gibt gewiss Ausnahmen, aber die Masse scheint so zu sein, wie es die Vorurteile besagen, die in der konkreten Begegnung zu unvermeidlichen Urteilen werden. Einer von diesen unmöglichen Leuten ist auch Trump, nur dass er sich die anderen zu nutze zu machen versteht, indem er schamlose, skrupelloser, „unmöglicher“ ist als sie, also einerseits zur Identifikation und Projektion einlädt, andererseits zur Bewunderung seiner Überlegenheit ― er ist noch schlimmer, als man selbst.
Die Zumutung besteht also nicht nur im Schurken und seinen Komplizen, die von ihm profitieren, sondern in der freiwilligen Zustimmung so vieler, die sich zwar irren und täuschen (weil er eben nicht will, was sie wollen, es sei denn, sie wollten betrogen, ausgenutzt und ausgebeutet werden), aber andererseits doch wieder nicht: Er verspricht, dass andere für seine Politik einen hohen Preis zahlen werden, und das hält er. Dass er dabei auch seinen Wählern auf den Kopf scheißt, scheint diese nicht zu stören. Mehr davon!
Trump ist durchaus wie Hitler: ein Nichts mit erheblicher Wirkung, eine Null ohne Persönlichkeit (nur mit Persönlichkeitsstörungen), ein plärrender Niemand, der es schafft, Begehrlichkeiten vieler auf sich zu ziehen, ihnen Hass zu erlauben und schlechtes Benehmen und sie von der Wirklichkeit abzuspalten, von Verantwortung, Gewissen, Mitgefühl sowieso. Trump hat keine Lösungen für irgendein reales Problem, seine Methode ist immer Lüge und Gewalt. Das kann man nur gut finden, wenn man böse ist oder wenn man sich selbst und andere belügt; aber Lügen ist eben auch böse.
Die Existenz eines Phänomens wie Trump ist durch nichts zu entschuldigen und nur damit zu erklären, dass der Zustand der Welt in den Zentren noch beschissener ist als an den Peripherien. Die USA sind das führende shithole country. Und diesen entsetzlichen Umstand verkörpert Trump perfekt.
Pflicht oder nicht?
In der BRD diskutiert man derzeit, wie man den Personalmangel der Streitkräfte beheben könnte. Und wie bei Deutschen üblich, verläuft die Diskussion ziemlich absurd. 
So heißt es vielfach, Freiwilligkeit sei selbstverständlich besser als Zwang (also Wehrpflicht). Ach so? Dann wäre ja aber auch die Schulpflicht abzuschaffen und der Schulbesuch als bloßes Angebot zu behandeln, oder? Und Steuern sollte dann auch nur noch zahlen, wer will, Überhaupt, die ganze Rechtsordnung, da müsste doch auch Freiwilligkeit besser sein als Verpflichtung, wer sich an die Gesetze halten möchte, soll das gerne tun, aber wer nicht, der tut es halt nicht.
Wer Freiwilligkeit über Zwang stellt, hat nicht verstanden, wie Staatlichkeit funktioniert. Wer glaubt, alles oder doch das Wesentliche im staatlich organisierten Zusammenleben beruhe auf den freien Entscheidungen der Beteiligten, glaubt wahrscheinlich auch an Weihnachtsmann und Klapperstorch.
Strafbewehrter Zwang ist überall, gerade das macht den Staat aus. Dagegen kann man durchaus sein, das wäre dann wohl irgendwie Anarchismus, aber man kann nicht in vielen Dingen Zwang als vernünftig und selbstverständlich akzeptieren, aber ausgerechnet beim Thema „Wehrpflicht“ verwerfen.
Selbstverständlich sind viele junge Menschen dagegen, dass sie zum Dienst an der Waffe, der Bettpfanne oder dem Rollstuhl verpflichtet werden sollen. So ein Pflichtjahr (oder mehr) wäre eine unangenehme Unterbrechung ihres konsumistischen Hedonismus. Miltärdienst stört beim Kiffen und Influencen. Oma Meyer den Arsch auszuwischen, ergibt kein imponierendes selfie, da kann man so viele Filter drüberlegen, wie man will. Das entsprcht nicht dem selbstbestimmten Lebensentwurf, den sich die Infantilindividuen haben zu können einbilden, weil ihnen die Reklame das sagt.
Egal. Kinder fragt auch keiner, ob sie zur Schule gehen wollen. Sie müssen. (Ich selbst wollte eigentlich nie, aber ich bin ja auch Anarchist, immer schon gewesen.) So sind die regeln und die meisten sind dafür. Wenn man aber die Schulpflicht in Ordnung findet, gibt es keinen Grund, eine Pflicht zu wahlweise Wehrdienst oder sozialen Diensten deshalb abzulehnen, weil Freiwilligkeit besser als Zwang sei. Punkt. Debatte beendet. Vernünftig betrachtet. (Es folgen aber noch mindestens 500 Talkshows zum selben Thema.)
So heißt es vielfach, Freiwilligkeit sei selbstverständlich besser als Zwang (also Wehrpflicht). Ach so? Dann wäre ja aber auch die Schulpflicht abzuschaffen und der Schulbesuch als bloßes Angebot zu behandeln, oder? Und Steuern sollte dann auch nur noch zahlen, wer will, Überhaupt, die ganze Rechtsordnung, da müsste doch auch Freiwilligkeit besser sein als Verpflichtung, wer sich an die Gesetze halten möchte, soll das gerne tun, aber wer nicht, der tut es halt nicht.
Wer Freiwilligkeit über Zwang stellt, hat nicht verstanden, wie Staatlichkeit funktioniert. Wer glaubt, alles oder doch das Wesentliche im staatlich organisierten Zusammenleben beruhe auf den freien Entscheidungen der Beteiligten, glaubt wahrscheinlich auch an Weihnachtsmann und Klapperstorch.
Strafbewehrter Zwang ist überall, gerade das macht den Staat aus. Dagegen kann man durchaus sein, das wäre dann wohl irgendwie Anarchismus, aber man kann nicht in vielen Dingen Zwang als vernünftig und selbstverständlich akzeptieren, aber ausgerechnet beim Thema „Wehrpflicht“ verwerfen.
Selbstverständlich sind viele junge Menschen dagegen, dass sie zum Dienst an der Waffe, der Bettpfanne oder dem Rollstuhl verpflichtet werden sollen. So ein Pflichtjahr (oder mehr) wäre eine unangenehme Unterbrechung ihres konsumistischen Hedonismus. Miltärdienst stört beim Kiffen und Influencen. Oma Meyer den Arsch auszuwischen, ergibt kein imponierendes selfie, da kann man so viele Filter drüberlegen, wie man will. Das entsprcht nicht dem selbstbestimmten Lebensentwurf, den sich die Infantilindividuen haben zu können einbilden, weil ihnen die Reklame das sagt.
Egal. Kinder fragt auch keiner, ob sie zur Schule gehen wollen. Sie müssen. (Ich selbst wollte eigentlich nie, aber ich bin ja auch Anarchist, immer schon gewesen.) So sind die regeln und die meisten sind dafür. Wenn man aber die Schulpflicht in Ordnung findet, gibt es keinen Grund, eine Pflicht zu wahlweise Wehrdienst oder sozialen Diensten deshalb abzulehnen, weil Freiwilligkeit besser als Zwang sei. Punkt. Debatte beendet. Vernünftig betrachtet. (Es folgen aber noch mindestens 500 Talkshows zum selben Thema.)
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